Appell für eine ökologisch und sozial ausgerichtete Koalition in der neuen Landesregierung

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann,
Sehr geehrte Entscheidungsträger:innen in der Südtiroler Volkspartei,

als Vereinigung der Südtiroler Biologinnen und Biologen setzen wir uns für eine wissenschaftlich fundierte Herangehensweise bei den großen Problemen unserer Zeit ein. Ihre Ankündigung Koalitionsverhandlungen mit Parteien aufzunehmen, die die Errungenschaften der Wissenschaft leugnen, sehen wir in Angesicht der Klima- und der Biodiversitätskrisen, die auch lokal große Auswirkungen auf die Menschen in Südtirol haben werden, als höchst beunruhigend.

In den letzten Jahren wie auch im Wahlkampf haben Sie oft die Dringlichkeit der im Klimaplan Südtirol geschriebenen Maßnahmen beteuert. Da der Klimaplan aber rechtlich noch nicht bindend ist, wird es in naher Zukunft nötig sein, Gesetze zur Umsetzung der Maßnahmen zu erlassen. Auch bei der Biodiversitätskrise sind wichtige gesetzliche Schritte nötig, um die für uns Menschen lebenswichtige biologische Vielfalt zu erhalten. Beides ist nur mit Parteien möglich, die die Wissenschaft und die Wichtigkeit der Natur für uns Menschen anerkennen. Die Vielfalt in der Natur spiegelt sich auch unter den Menschen wider und „In Vielfalt geeint“ ist auch einer Ihrer Leitsprüche. Deshalb finden wir es besorgniserregend, dass Sie vorhaben, mit Parteien zu koalieren, die die Vielfalt der Menschen und Meinungen nicht anerkennen. Das ist in einer Zeit, in der wir zukunftsfähige Politik für alle Mitmenschen benötigen, das falsche Signal.

Wir fordern Sie deshalb auf, sich Ihrer Verantwortung bewusst zu sein und eine Mehrheit zu bilden, die eine ökologische, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung unseres Landes ermöglicht. Der Vorsitzende der Vereinigung Norbert Dejori: „Als Südtiroler Volkspartei tragen Sie die Verantwortung eine Koalition zu bilden, die unsere natürlichen Lebensräume schützt, gegen die Klimakrise aktiv vorgeht und allen Mitmenschen ein gutes Leben ermöglicht. Dafür sind zukunftsorientierte und der Wissenschaft zugewandte Parteien notwendig.“

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